Die Debatte, ob die Kunst der Natur überlegen sei oder umgekehrt, wurde immer wieder geführt. Insbesondere die Deutung der Natur als etwas Rohes oder Reines, Sündiges oder Sakrales, Unvollkommenes oder Vorbildliches bestimmte die Art und Weise, wie Menschen ihr mit den Mitteln der Kunst begegneten.
Diese Mehrdeutigkeit zeigt sich vor allem in der Landschaft und im Verhältnis der Bau- und Gartenkunst zu ihr. Wie die Landschaft ist die Natur nicht nur physische Realität, sondern auch ein kulturelles Konstrukt. Sie wurde als Raum und Rohstoff genutzt, interpretiert, verehrt, gezähmt, unterworfen oder feinfühlig ergänzt. Ausgewählte Beispiele aus Bildender Kunst, Gartengestaltung und Architektur verschiedener Epochen sollen einen Eindruck von der Vielfalt dieser Beziehungen vermitteln.