Das geplante Projekt „47°54’49.6″N 16°09’41.6″E“ ist Teil einer Serie von
Experimenten und Erfahrungen, bei denen die Bewegung des Körpers im Raum,
Medientechnologie und der öffentliche Raum in einen aktiven Dialog treten,
um neue Wahrnehmungsvorschläge zu generieren. Die Reihe von Werken agiert
mit den Medien Sound und Form (lat. forma).
Für dieses Projekt ist es wichtig, den öffentlichen Raum, den wir bewohnen
als etwas sich in einem ständigen Wandel seiner Geographie und seiner
physischen Form zu verstehen. Das heißt, die Erde als ein sich ständig in
Transformation befindendes Lebewesen aufzufassen.
Durch die Kreation und Entwicklung von Einzelstücken für spezifische Orte in
der Stadt, wird versucht, neue Beziehungen und Realitäten des Einzelnen mit
dem Raum aufzubauen. Die Stücke, die angefertigt werden sind Objekte,
Klangskulpturen oder Statements in extremer Beziehung zum spezifischen Ort.
x°x’x”N x°x’x.x”E ist sowohl als auditive als auch installative Arbeit im
öffentlichen Raum konzipiert.
Dieses Projekt ist Teil einer praktischen und explorativen Erfahrung des
öffentlichen Raums. Die Erkundungsübung hat zum Ziel die Effekte und Formen
der physischen und geografischen Umgebung sowie deren Einfluss auf die
Emotionen und das Verhalten der Menschen zu untersuchen. Die theoretischen
Mittel zur Entwicklung dieser Arbeit sind inspiriert von der Psychogeographie
und der Psychogeophysik.
Die Psychogeophysik hilft dabei, zu verstehen, wie natürliche Faktoren wie
Schwerkraft, Erdmagnetismus, Gezeiten, Erdbeben, radioaktive Phänomene usw.
unsere Emotionen und täglichen Entscheidungen beeinflussen. Das aus der
Psychogeografie stammende Konzept des „Drift“, besteht darin, ohne ein
bestimmtes Ziel durch die Stadt zu gehen. Ausgehend von diesem Konzept werden
ortspezifische Daten- und Informationen anhand von Feldaufnahmen, (z.B.:
Tonaufnahmen von nicht-hörbaren Frequenzen), der Messung von
Körpertemperatur, Umgebungstemperatur oder der Bewegung von Sonne, Mond und
Sternen etc. aufgezeichnet. Schließlich wird ein „Logbuch“ erstellt, in dem
das Erlebnis des Spaziergangs, Emotionen, Gefühle, Gerüche, Bilder und
taktile Empfindungen dokumentiert werden.
Das geplante Artist in Residence Programm im Symposion-Lindabrunn versteht
sich als experimentelles Laboratorium, in dem KünstlerInnen aus verschiedenen
Bereichen wie der Klangkunst, Literatur, Bildhauerei oder digitale
Medienkunst in den Prozess des Projekts miteinbezogen werden. Während dieser
Zeit des Aufenthalts wird es Platz für Experimente und den Austausch von
Ideen und Erfahrungen geben, die sich aus der Erforschung von und der
Interaktion mit dem öffentlichen Raum des Symposions auftun.
Dieses experimentelle Laboratorium besteht aus den folgenden Künstlern:
Daniel Lercher: Komposition
Eduardo Triviño Cely: Performative Objekte – Apparate
Johannes Krumböck: Software und Hardware
Juan Betancurth: Bildhauer
Paul Gründorfer: Sound-Apparate